Reisetagebuch Bernsteinstraße, 30. Juli 2018 - Tag: 576 km - Gesamt: 576 km - Eintrag: M&U
Von Reubach (Deutschland) nach Malcesine (Gardasee/Italien)
Am Vortag bis spät in den Abend hinein gepackt, die Bikes beladen, hin und rum ausprobiert, wie alles am besten passt. Modulares Packen, lautet das Ziel, und am Ende scheint alles gelungen. Gegen halb elf rollen die Hondas aus Reubach hinaus. Drei Stunden Autobahn-Langeweile, dann der erste lange Stau vor dem Fernpass bei der Burg Ehrenberg. Anscheinend möchte jeder einmal die schwankende Hängebrücke hoch über der Schlucht überqueren - wir nicht! Wir wollen weiter, runter an der Gardasee, möglichst nicht so spät bei Renate Krenslehner in der Villa Alba ankommen, sonst hebt sie den Zeigefinger - und das ist nicht gut ;-)
Wie immer in Österreich die Gewissensfrage: Für die paar Kilometer auf der Autobahn nach Innsbruck wirklich zwei Pickerl lösen oder so'n bisschen bescheißen und einfach durchrutschen. Heute
kontrolliert doch bestimmt keiner. OK, da kommt Michel mit den Plaketten und die CRFs bekommen eine geklebt. Ist die reinste Wegelagerei, aber wenn's den Österreichern denn hilft und sie ihre
tollen Straßen weiterhin so gut in Schuss halten - sei's drum. Echt ätzend ist dagegen die Abzocke am Brennerpass. Neun Euro fünfzig für ein Motorrad (!), genauso viel wie für ein Womo mit
Anhänger. Mensch Leute, klaro, die Biker ruinieren Euch komplett die Straßen... Ich könnte mich da jedesmal reinsteigern...
Bis nach Arco läuft's dann runter von der Autobahn. Wir können es bis 19 Uhr nach Malcesine schaffen... Zehn Kilometer vor Nago dann der ultimative Stillstand. Nichts geht mehr, kein Gegenverkehr. Das lässt Übles befürchten. Wir rollen an den Vierradkollegen vorbei, stören den ein oder anderen beim Verdauungsspaziergang an der Mittellinie entlang und stehen schließlich mit 200 Rollerfahrern vor einem Megacrash. Soeben werden die Überreste überengagierter Überholmanöver abtransportiert.
Eine Stunde später sehen wir das Ufer des Gardasees. Vertraute Bilder von Riva - aber kein Vergleich zu Pfingsten 2017. Der See kocht, es ist gegen 20 Uhr immer noch knapp 30 Grad warm und so schwül, das der Kreislauf Achterbahn fährt.
Renate empfängt uns eine halbe Stunde später mit erhobenem Zeigefinger. Gemeinsames Essen geplatzt, Rosi hätte auf die Gäste aufgepasst, Renate hat's gut gemeint - wie immer! Ist einfach eine Seele; der gute Geist der Villa Alba, die wir so mögen und schätzen.
Corinne im "Al Gigi" unweit des Hotels hat Erbarmen und serviert uns zu vorgerückter Stunde noch leckere Penne mit Speck und einen tollen Salat mit Putenstreifen. Dazu ein Glas Prosecco, Weißwein und später noch einen Absacker von Herrn Grappa. Gegen Elfe torkeln wir "heim" und versuchen zu schlafen. Madonna - es ist schweinewarm und ich ziehe auf die Liege auf der Terrasse um. Danke für das Zimmer Nr. 5, liebe Renate! Mille baci! Heute Nacht genießen wir diesen Luxus!!
Buona notte a tutti...
Kommentar schreiben
Gisi (Montag, 06 August 2018 20:04)
Wir begleiten euch in Gedanken. Schöne Fotos. Passt gut auf euch auf. Viel Freude GuW