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The long way home - Teil 6: Fähren kommen - und gehen

Nea Iraklitsa (Camping Paradiso) - Igoumenitsa (Camping Nautilos): 490 km

It's all over now, Baby Blue - Fähre "Hellenic Spirit"
It's all over now, Baby Blue - Fähre "Hellenic Spirit"
Palmenpark auf dem Camping "Paradiso" bei Nea Iraklitsa
Palmenpark auf dem Camping "Paradiso" bei Nea Iraklitsa

Die Rechnung ist aufgegangen; wir haben den Vormittag am Strand von Nea Iraklitsa verbummelt, sind erst gegen Mittag losgekommen und dennoch pünktlich mit der untergehenden Sonne in Igoumenitsa eingetroffen. Schön spannend nochmals der letzte Abschnitt der Griechenland-Querung: die Hektik auf der „Ring Road“ von Thessaloniki, die brütend heiße Langeweile auf dem Weg nach Grevena und als Highlight ganz am Schluss die Durchquerung der Katara-Berge, die selbst auf der glatten, mehrspurigen Autobahntrasse nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Es geht nur alles schneller, unheimlich schnell wie in einem Panorama-Zeitraffer auf dem bequemen Kinositz. Gewaltige Steigungen, endlose Tunnelfahrten, beeindruckende Bergkulissen, schwindelerregende Tiefblicke und kurz vor dem Ziel ein Sonnenuntergang, der bereits wieder neue Reisesehnsüchte weckt. Wir danken Dir, oh Zeus, wenigstens auf dem Olymp scheint die griechische Welt noch völlig intakt zu sein…

He's got the whole wide world - in his hand...
He's got the whole wide world - in his hand...

Michaela flüstert mir im Hafen von Igoumenitsa den verwegenen Gedanken in die knarzenden Kopfhörer, doch schon heute Abend am Anek-Superfast-Schalter unsere Voucher gegen echte Fährtickets einzulösen… doch diese Idee hatten offensichtlich noch ein paar andere Heimkehrer. No chance – zumal das Auslaufen der 8-Uhr-Fähre nach Ancona unmittelbar bevorsteht und doch wohl etliche Last-minute-Traveller einen Platz auf dem Schiff zu ergattern hoffen. Gereiztheiten können wir jetzt absolut nicht mehr brauchen, also Rückzug in die Bucht von Igoumenitsa, wo wir nur 10 Kilometer später den Campingplatz Nautilos entdecken und begeistert einchecken. Kaum Betrieb, eine herrliche Lage am Meer, ein super Restaurant, nette und sympathische Betreiber (Fotis, wir danken Dir für Deine Gastfreundschaft!) und ein „lecker Strändsche“ – das wär’s eigentlich mal für einen kurzen Abstecher an Ostern oder Pfingsten, wenn man dem beruflichen Hamsterkäfig für ein paar Tage entfliehen möchte… Die GPS-Daten können jedenfalls nicht schaden: N39 26.662‘ // E20 15.333‘

Quer durchs Katara-Gebirge
Quer durchs Katara-Gebirge
Danke, oh Zeus!
Danke, oh Zeus!

Unsere Fähre am 27. geht erst am Abend und so verbringen wir auf dem "Nautilos"einen letzten echten Ferientag am Meer. Und glaubt es oder nicht: Die alte Griechenlandliebe ist wieder erwacht – dieses gelassene Vor-sich-hin-Dösen mit diesem herrlichen Die-Sorgen-können-mich-mal-Gefühl. Wir haben es ganz kurz gespürt, wie ein Ausatmen mit Ouzo-Geschmack und ich bin sicher: Wir werden diesem Gefühl in nicht allzu ferner Zukunft wieder verfallen…

Der Rest ist schnell erzählt: Die Fähre ist pünktlich, wir ausnahmsweise mal auch. Zur Belohnung warten wir 2 Stunden beim „Loading“ und kommen zusammen mit ein paar italienischen Bikern wirklich als Letzte an Bord. Nicht schlecht, denn dann sind wir in Ancona auch mit unter den ersten, die „Gummi geben“ können. Das erspart einen nervigen Stau `raus aus dem Hafen von Ancona – perfekt!

Kommt pünktlich - die 8-Uhr-Fähre nach Ancona
Kommt pünktlich - die 8-Uhr-Fähre nach Ancona
Fährhafen Igoumenitsa
Fährhafen Igoumenitsa

1000 Kilometer Heimreise liegen am nächsten Tag noch vor uns, mit einem Zwischenstopp in Thiene bei Vicenza, wo sich Laura & Andrea bereits auf unseren Besuch freuen und mit uns einen wunderschönen Ausklang-Abend in der Festungsstadt Marostica verbringen. Wir haben das sympathische Pärchen im Fahrstuhl des PARS-Hotels in Shiraz kennengelernt und hatten im Verlauf der Reise regelmäßig SMS- und Whats App-Kontakt. Begegnungen dieser Art sind die wahren Edelsteine einer Reise – in die Ferne oder gleich nach nebenan. Darauf kommt es sicherlich nicht an.

Sie kommt - die "Hellenic Spirit" nach Ancona
Sie kommt - die "Hellenic Spirit" nach Ancona

Wichtig erscheint uns nur, tatsächlich ab und zu loszulassen, unterwegs zu sein, sich auszutauschen, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen. Für Alexander den Großen war PERSEPOLIS nur eine Station auf seinem Weg nach Indien und er scheiterte letztlich an der Maßlosigkeit seines Machtanspruches. Die Ruinen von Persepolis erinnern nicht nur an Kaiser und Königreiche, sondern auch daran, dass unsere Wege ein Ziel haben müssen: Sehnsüchte zu stillen, Horizonte zu erweitern, Fremdes zu erfahren und dabei aber auch Vertrautes neu zu schätzen. Nur so kann man heimkehren mit einem satten Bauch, einer ausgeglichenen Seele und der nötigen Kraft, um Alltägliches wieder neu zu beginnen.

Welcome, Mylady!
Welcome, Mylady!
Endstation Sehnsucht...
Endstation Sehnsucht...

Es würde uns sehr freuen, wenn wir einigen Lesern auf den 12.200 Reisekilometern davon etwas mitgeben konnten und wir danken allen Mitreisenden für Euer und Ihr Interesse und die vielen aufbauenden Kommentare.

 

Vielleicht sehen wir uns auf dieser Seite einmal wieder: auf einer neuen Reise in einem anderen Teil dieser faszinierenden Welt.

 

Insh' Allah – so Gott will…

Bis zum nächsten Mal... auf www.starapower.de
Bis zum nächsten Mal... auf www.starapower.de

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Kommentare: 1
  • #1

    stefan (Dienstag, 03 September 2013 20:07)

    Hallo ihr Zwei! Nice to have you back! Ich freue mich schon auf Eure Erzählungen und die Großprojektion Eurer Bilder. Macht euch nichts aus der Sache mit Schule... Manchmal endet die Wirklichkeit vielleicht auch mit dem Wecker, der einen morgens ins Hamsterrad schickt und die Wirklichkeit des Herzens wartet dann später darauf weitergeträumt zu werden. In diesem Sinne und bis hoffentlich bald. Stefan+Mädels

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